Lieber Dr. Leithirsch,
Wir sind uns zufällig begegnet, auf einem Kongress, einer Tagung. Wir sind locker zum Thema Nachfolge ins Gespräch gekommen. Bis zu meinem ersten Anruf vergehen zehn Tage. Und schon wenn Sie abheben, werde ich wissen, was Sache ist. Ob Sie bereit sind für das Thema Nachfolge. Ich höre es an ihrem Tonfall. Hat unser Gespräch etwas in Bewegung gesetzt? Sie sind der Leithirsch in ihrem Unternehmen. Sie haben ein großartiges Lebenswerk geschaffen. Sie sind schlau. Sie sind mächtig. Aber haben Sie sich um Ihre Nachfolge die richtigen Gedanken gemacht?
Manche Nachfolger lauern im Verborgenen
Seit zwanzig Jahren bin ich im Geschäft. Ich weiß: Da draußen ist die Wildnis. Tarnen und Täuschen verlängert das Dasein. Ihre Existenz – und die ihres Unternehmens – rettet auf Dauer nur Ehrlichkeit. Ein kapitales Geweih wie das Ihre weckt Begehrlichkeiten. Sie mögen heute der Herrscher des Waldes sein. Aber auch auf Sie lauert jemand im Verborgenen. Glauben Sie mir.
Ab Mitte 50 fängt es an. Ihre Lieferanten erkundigen sich jetzt häufiger, wie sich ihre Tochter, wie sich ihr Sohn im Unternehmen machen. Kunden fragen vermehrt nach der Zukunft der Wartungsverträge. Spätestens wenn Sie Ihren 60sten Geburtstag passiert haben, machen sich alle Ihre Mitarbeiter Gedanken um die Nachfolge. Vielleicht wollen sie privat eine Wohnung kaufen, ein Haus bauen. Dann fragen die Ehepartner ihrer Mitarbeiter zu Hause, wie sicher der Job bei Ihnen im Unternehmen ist. Jetzt, zum Jahresende werden die Fragen drängender. Und auch Banken können plötzlich sehr neugierig werden was die Nachfolgefrage angeht.
Hören Sie die Hunde? Bei ihren größten Talenten rufen Headhunter an. Vielleicht sind es ihre Töchter, ihre Söhne. Das schert die Hunde nicht. Die Angebote werden gut sein. Was hält mich in Südbaden, wenn man mir San Francisco verspricht? Paris? Cornwall? Nachfolger haben heute, und das ist der größte Unterschied zu früher, gute Alternativen.
Es hilft nichts. Sie müssen mit dem Thema Nachfolge in die Offensive gehen. Und wenn Sie bis hierhin gelesen haben, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Ich weiß: Nachfolge, das bedeutet Endlichkeit. Das größte Problem der Nachfolge ist der Tod. Und darüber will sich niemand Gedanken machen. Nehmen Sie es wie der junge Sänger Joris singt: “Ja, an irgendeinem Tag wird es enden, doch an allen anderen nicht!”
Unser erstes Treffen wird im Verborgenen stattfinden. Vielleicht in einem Hotel. Oder Sie kommen zu mir ins Büro. Denn ich will keine Unruhe im Unternehmen schüren. Ich muss verstehen: Was machen Sie? Wie machen Sie es? Dann kommen die Zahlen. Die Fakten. Ich werde Sie quälen mit meinen Fragen. Das merke ich an Ihrem tiefen Einatmen, wenn ich nachfrage. Ich muss ihr Unternehmen wirklich verstehen. In der Tiefe Ich betreue eine erfolgreiche Nachfolge drei bis fünf Jahre lang. Da nehme ich mir Zeit für die Anbahnung. Versprochen: Ich werde Ihnen auch ehrlich sagen, wenn Sie bei einem Kollegen besser aufgehoben sind.
Warum Sie ins Licht müssen
Nach den Zahlen werde ich Ihre Geheimnisse abklopfen. Das wird der unangenehmste Part. Denn ihr Nachfolger wird wissen wollen, warum da ein privates Apartment über die Firma läuft oder das Auto von jemand anderem. Gehen Sie besser jetzt mit mir da durch, als später mit ihren Kindern. Es geht dabei nicht um Moral oder ein paar hundert Euro KFZ-Steuer. Es geht um die Glaubwürdigkeit ihrer Zahlen. Wir finden eine Lösung. Ich helfe Ihnen dabei, dass Sie für Ihren Nachfolger eine Antwort haben. Für alle anderen habe ich mein Pokerface.
Sie sind der Leithirsch. Sie müssen ins Licht. Ich gewöhne Sie erstmal an die helle Lichtung. Wie ich das tue, darum geht es in der nächsten Folge von Gehris Wildnis. Damit Sie die letzten warmen Strahlen der Wintersonne wieder richtig geniessen können.
Ihr Bernhard Gehri
Protokolliert von Katja Kasten und Dr. Jakob Vicari für Bernhard Gehri, Ihr Nachfolgespezialist.